Gottfried Traub

fr. Pfarrer; Verleger

* 11. Januar 1869 Rielingshausen/Marbach

† 22. September 1956 München-Solln

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 03/1954

vom 11. Januar 1954

Wirken

Gottfried Traub wurde am 11. Jan. 1869 in Rielingshausen, Kr. Marbach/Württ. als Sohn eines Pfarrers geboren. Er besuchte die Lateinschule in Göppingen und ging dann den Weg der württembergischen protestantischen Theologen durch die (niederen) Seminarien in Maulbronn und Blaubeuren und das ev. theol. Stift in Tübingen. Von 1887 - 91 studierte er in Tübingen Theologie, Philosophie und Nationalökonomie. Nach einigen Jahren als Hilfsprediger war er von 1895 bis 1900 Repetent am Tübinger Stift. 1900-01 war er Stadtpfarrer in Schwäbisch-Hall und von 1901 bis 1912 Pfarrer an der Reinoldikirche in Dortmund.

Sein Name wurde weithin bekannt, als er in dem sogenannten "Jatho-Streit" 1911 für Pfarrer Jatho als Verteidiger gegen den altpreussischen Oberkirchenrat und dessen Irrlehregesetz auftrat. Dieses Auftreten kostete ihn 1912 sein Amt als Pfarrer; er wurde aus dem Dienst entlassen.

1913 erhielt T. in Zürich den Titel eines D. theol. Im gleichen Jahre wurde er in das preussische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis zur Revolution 1918 angehörte. In diesen Jahren wirkte er weiter als Direktor des Protestantenbundes und Herausgeber der "Christlichen Freiheit" in Dortmund, ...